Ein Depot-Transportwagen, beladen mit einem Tulpenstilleben. Der erste große und dokumentierte Präzedenzfall einer Inflation durch Tulpen als Spekulationsobjekte im Holland des 17. Jahrhunderts.
Der Transportwagen, meist eigens für die Werke angefertigt, steht für die Relevanz des Objekts, bevor es durch diesen aus dem oder ins Depot gebracht wird, in welchem es zur Wertgenerierung eingelagert wird. Die „Rückführung eines Niederländischen Barock-Stillebens in Rückbau und Sezierung der Materialität“, nennt der Künstler die Motivgestaltung.
Gelten. So Kunst zu Inflationszeiten. Die Installation „Reinging Inflation“ frappiert.
Als ungesühnter Comment auf heimtückische Booms willkürlicher Preistreiber.
Bögle versteht sich so wunderbar auf die Verflechtung subtiler, sozialkritischer Akzente mit Künstlerlebengegebenheiten und damit verbundenen Historien.

Ein Zwingen der Kunst in den Trend: Wenig für pretiös.
Wie passend die Tulpe, die man zu einem – teils raren – Spekulation-, Tausch- und Sammlungsobjekt infizierte. Die Tulpe, die so schön wie vergänglich, die Kontrahenten Tod und Liebe in sich vereint.
Gelten. Genauso in Abstrichen. Eine Hand voll zartelnder Blüten vor der Düsternis wie einer Wunderkammer, aus einer alles verzehrenden kargen Erdzwiebel. Aufgebahrt für eine Mobilität, die das entüppigte Barockthema den Blicken entrollt – um es, einem nach viel Zeit schmeckendem Wein gleich zu tun, der im eingelagerten Versteck seinen Wert steigert.
Heimlich. Aus Sinn und Blick Neidender. Eine Selbstkatharsis der Kunstseele.
