Das Fastentuch der slowenischen Künstlerin Eva Petrič, das sich um überdimensionale Blutkörperchen rankt zu einem „Human Cocoon“, wirkt auf mich wie eine sich vereinende Menschheit. Ein eindrücklicher Blickfang im Wiener Stephansdom.

Eine Ergänzung im Kontrast. Das Ineinanderfließen einer ganz besonderen Menschwerdung. Das Abstreifen und das Anlegen verschmelzender Hüllen zugleich. Ein Entgrenzen körperlicher Endlichkeit zugunsten eines alles überdauernden Miteinanders durchzogen von Liebe. Eine trostvolle Perspektive, die das Werk der kosmopolitischen Künstlerin, die sich zwischen New York, Wien und Ljubljana bewegt, in mir nachhallen lässt.
Lange stehe ich. Vor dem 9,5 x 4,5 m großen skulpturierten Werk, das aus einer Aluminium-Plastik-Verbindung besteht. Die unzähligen Besucher rundherum verschwinden allmählich. Ich verlasse meinen Kokon. Und ich atme viel von Wärme. Und von Hoffnung.