In der Kategorie „Lyrik“ erhielt die junge Autorin Emma Sophie Gröning für ihr Buch „Herbstblätter im Frühling“ (Memoiren-Verlag Bauschke, 2021) den Gurktaler Literaturpreis 2021. Ihre Texte bestechen durch gefühlvolle, philosophische Wendungen.
„Das Leben ist so kurz, dass wir denken, wir müssten im Eiltempo laufen, um ja nichts zu verpassen. Doch die Wahrheit ist, dass wir verlernt haben, im Moment zu leben. Ich hoffe, dass jeder, der dieses Buch liest, etwas in sich wiederfindet. Sei es etwas Verträumtes, etwas Unerwartetes oder längst Vergessenes. Möge es etwas sein, das sein Herz berührt und dabei hilft, morgen wieder neu anzufangen.“ So der Klappentext.
Vorne ein Schmetterling. Mit ausgebreiteten Flügeln. Als hätte er Arme, alles zu umfassen. Die fragile Zartheit des Frühlingsmoments. Die sich mit dem Herbstlaub verwehenden Gedanken. Emma Sophie Gröning hat das Umschlagsbild selbst mitgestaltet.
Das Erstlingbuch der jungen Kärntner Autorin wartet mit einfühlsamer und bunter poetischer Vielfalt auf. Gereimtes, Verschwimmendes, Klares durchziehen die Gedanken. Flatternd, erhebend, zart und lichtvoll wie ein Schmetterling. Farbenfroh und ergreifend wie der Herbst. So präsentiert sich die Palette der 141 kleinen Texte: Kurzgeschichten und Gedichte.
Das Debüt regt zum Nachdenken an. Es nimmt an die Hand, dem Rad der Beschleunigung und dem zeitgenössischen Drang des atemlosen Funktionierens zu entfliehen.
Die junge, frische Lyrik ist ein offenherziger Spiegel ins eigene Ich und lässt – im besten Sinne -atemholen und innehalten.
Ich bin das Meer.
Du bist der Hafen.
Ich bin stürmisch.
Du bist ruhig.
Wir gehören zusammen, doch tun wir es nicht.
Denn wären wir es, gäb‘ es uns nicht.
(Zusammen, Gedicht von Emma Sophie Gröning, in: „Herbstblätter im Frühling“, S.24)
Emma Sophie Gröning
Herbstblätter im Frühling. Gedichte und Gedanken.
Memoiren-Verlag Bauschke
ISBN: 978-3-903303-50-8